Sonntag, Dezember 05, 2010

Weihnachten kommt, und damit auch die Gaensebraten

und all diese Dinge auf den Essenstischenm die aus dem vor kurzem noch lebendigen Koerper eines anderen Lebewesens gewonnen werden. Ich moechte mir hier die Zeit nehmen, ein bisschen von meinen Gedanken dazu mit Euch zu teilen, auch auf die Gefahr hin, damit ein wenig audringlich zu sein.
Ich lerne so viele Menschen kennen, die so wundervolle Dinge fuer unsere Tiere tun - sie fahren hunderte von Kilometern um einem Hund zu einer neuen Chance zu verhelfen, sie opfern Wochenenden, Freizeitvergnuegen und Geld und Muehe, um einem unserer Vierbeiner neue Adoptiveltern zu suchen - und all dies, ohne mehr Belohnung als die Freude etwas Gutes zu tun und die Liebe zum Tier. Doch gleichzeitig sehe ich, wie diese gleichen Menschen sich an den Tisch setzen, und andere Tiere aufessen. Die kommen zwar in Stuecke zerschnitten und in Plastikfolie eingeschweisst, aber es sind immernoch Teile anderer Lebewesen. Wesen, die genauso intelligent, lebenslustig, empfindsam, gelehrig, lustig oder verspielt waren wie unsere Hunde und Katzen mit denen wir unseren Alltag teilen. Nur, dass sie auf der anderen Seite der "Nahrungskette" geboren wurden, und wir sie uebersehen weil wir sie nicht kennenlernen konnten. Sie hatten nie die Chance uns tief in die Augen zu sehen und uns zu ueberzeugen, dass sie ebenso liebenswerte und wertvolle Wesen sind wie unsere Hunde und Katzen. Das ist der einzigste Unterschied,
Und ich sehe all diese liebenswerten und feinfuehligen Menschen um mich, die trotzdem nicht darueber nachdenken, welche Schmerzen, welches Leid diese Tiere empfunden habenn. Nicht nur, dass ihnen ihr Leben gewalttaetig weggenommen wurde. Sie hatten zumeist gar kein richtiges Leben, sie durften nie ueber Wiesen rennen, nie den Himmel ueber sich sehen - die meisten von ihnen wurden in industriellen Anlagen aufgezogen, ihr Leben nur ein Weg hin zum naechsten Teller. Sie wurden in Lastwagen verfrachtet, in Panik viele Kilometer hin und hergeschaukelt, um dann in einen Schlachthof getrieben zu werden und dort elendgilich zu sterben. Jeder der will kennt inzwischen aus unzaehligen Reportagen diese traurigen Bilder.
Ich denke, dass wir bessere Wesen sein koennen, ich denke, dass wir unseren Mitgeschoepfen Partner und nicht Feind sein koennen. Wir leben nicht mehr in einer Zeit und Umwelt, wo wir den Koerper anderer verzehren muessen um zu ueberleben. Wir koennen es uns leisten uns weiterzuentwickeln und sensible und mitfuehlende Geschoepfe zu werden. Wir waren frueher Kanniblaen, fanden Gladiatorenkaempfe cool und haben Hexen verbrannt. Das haben wir auch alles hinter uns lassen koennen, keiner von uns faend es normal zu sagen "Oh, er musste seinen Nachbarn essen, das ist in unserer Stammesgechichte schon immer so gewese, wir sind halt Kannibalen". Wir sind das schon lange nicht mehr, ebenso wie wir keine Gladiatoren mehr haben die sich gegenseitig abmetzeln. Warum sollten wir dann nicht in der Lage sein einen Schritt weiter zu gehen, und auch den anderen Wesen dieser Erde den Respekt zu erweisen, den wir uns gegenseitig und unseren geliebten Haustieren beweisen?

Denken Sie einfach mal drueber nach wenn dieses Stueck Fleisch vor ihnen auf dem Teller liegt. Welches Wesen liegt dort auf ihrem Teller? Wie hat es gelebt? Was hat es gefuehlt auf seinem letzten Weg zum Schlachthof? Fuehlen Sie sich dann noch wohl mit diesem Stueck eines Lebewesens auf ihrem Teller ? Es geht auch ohne Fleisch. Der erste Schritt ist, nachzudenken und mitzufuehlen.

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