Sonntag, Februar 14, 2010

Unsere kleine Pelusa

ist heute gestorben. Es war seit einigen Tagen schon absehbar, die Tumore auf der Lunge sind natuerlich weitergewachsen. Sie hatte eine gute Zeit, dank Previcox, das hat ihr noch Lebensqualitaet gegeben, und fuer uns war dies wie ein Geschenk, ein wenig mehr Zeit dem Tod gestohlen...aber nichts dauert ewig, und seit ein paar Tagen zeigte ihr Koerper immer klarer, dass es nun nicht mehr weiterging. Sie ist von alleine gestorben, und es war schnell und sie war in meinen Armen und ich bin so dankbar dafuer, dass es so hat sein duerfen. Je aelter sie wurde, umso konzentrierter wurde sie in ihrem Wesen, als wuerde sie immer mehr sie selber geworden sein, immer klarer kristalliesierte SIE sich heraus. so wie manche alte Menschen bestimmte Formen uebergehen und keine Lust und keine Zeit mehr fuer Floskeln und Unfug haben. Sie war eine der staerksten und zaehesten kleinen Huendinnen die ich kennengelernt habe, und ich glaub, dass sie viel Freude hatte hier bei uns zu leben. Sie hat ihre kleine Welt regiert, und hat sich durchgesetzt wo sie wollte, sie hat gekriegt was sie wollte, sie hat die Katzen angegrummelt (was denen egal war) und in ihre Schranken verwiesen (was denen auch egal war, aber zumindest glaubte sie an ihre eigene Wirksamkeit), und mit unserm Pflegehund Chess hatte sie den groessten und wirklich Erfolg - wenn sie sich beim Essen abends auf ihn stuerzte, knurrend und im Watschelgalopp, dann fluechtete Chess - halb so alt und doppelt so gross - kampflos aus der Kueche und liess sein Essen stehen, und traute sich nicht einmal mehr ueber die Kuechenschwelle wieder an seinen Napf. Und wie sie diese Triumphe genossen hat!!
Es ist fast genau ein Jahr her dass sie gekommen ist - viel dicker war sie, denn der Krebs hatte noch nicht seine Arbeit in ihrem Koerper begonnen, aber auch entfernt, muede, deprimiert, irgendwie "fertig", sie kam von einer alten Frau mit Alzheimer, vielleicht hatte die sie nicht mehr richtig versorgt in der letzten Zeit. Es dauerte ne Weile an rumraetseln und rumsuchen um sie irgendwie wieder auf die Beine zu kriegen. Und dies Jahr war sie dann so wach, so lebendig, so sehr HIER und im JETZT, bei all den Dingen die um sie herum gechahen, neugierig auf alles was sie sah, wie eine kleine Portiersfrau, alles immer anschauen und ausspionieren, 2 KrebsOP hat sie ueberstanden, kaum aus der Narkose aufgewacht war sie schon wieder mit dabei, Es war irgendwie rund und schoen und gluecklich die Zeit mit ihr, und was bleibt ist tiefe Dankbarkeit dass sie hiergewesen ist.

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