Sonntag, Februar 07, 2010

In der Hundepension





stand ein junger Mann vor der Tuer des Tierarztes, und zu seinen Fuessen sass dieses kleine Haeufchen Elend. Ich blieb ziemlich entsetzt stehen, denn dies kleine Haeufchen Elend sass so auf dem kalten Boden, und er stand daneben als haette er damit ueberhaupt nix zu tun. Ich fragte ihn, ob er den Hund grad gefunden haette. Nein, der sei von seinem Bruder und sie wuerden sie jetzt euthanasieren lassen, denn sie sei schon alt. Das mag ja stimmen...aber vor allem ist sie voellig verwahrlost, stark dehydriert, und haette schon seit langen tieraerztliche Betreuung gebraucht...
Ob er sie mir schenken wuerde, fragte ich ihn. Hin und her und zoegern, dann kam sein Bruder, der schenkte mir die Huendin. Die beiden unterhielten sich " Der sagt ihr ginge es schon die ganze Woche so, aber das kann gar nicht sein, letztens ging es ihr doch noch gut" - es war offensichtlich, dass sie sich seit Tagen nicht bei ihren Hunden in der Hundpension hatten blicken lassen, und so wie die Kleine aussieht, haben sie sich bestimmt nicht um ihre Tiere gekuemmert. Ihr Herz rasselt wie n Wecker, und ihr eines Auge ist rausgefallen und leer, das andere voellig vereitert.
Als ich sie dann mit in die Klinik genommen hatte fiel es mir ein, sie ist die kleine Huendin, die seit Jahren schon in einem Zwinger dort lebt, mit einem Bullterrier zusammen. Nun ist sie zu alt geworden....
Viel werden wir auch nicht fuer sie tun koennen, einen Jungbrunnen gibt es nicht, aber sie frisst, und sie trinkt, und sie geniesst die Waerme einer dicken Decke und eines Heizkissens, und ein paar Medikamente tun ihr auch ganz gut...und es ist ganz egal wielange sie hat oder nicht, es geht einfach drum ihr ein wenig Wuerde wiederzugeben, niemand verdient, so kalt und verloren und einsam zu sterben....

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