Mittwoch, Dezember 16, 2009

Mehr als ein Jahr



ist es jetzt her, dass Kuki gestorben ist. Ich erinnerte mich nie, wann er zu uns kam. An einem Nachmittag im Raval, einem damals sehr heruntergekommenen Altstadtviertel Barcelonas, hinkte er auf dem Gehweg entlang, und als wir ihn versuchten einzufangen, da warf er sich schreiend vor Panik auf den Boden, am ganzen Koerper zitternd. Kuki war ein ungluecklicher, trauriger Hund, einer, der das Leben nur wenig geniessen konnte. Er waehnte in allem Unglueck, Schmerzen und Boeses, und auch wenn er bei uns lange lebte, so richtig aufgetaut ist seine Seele nie, es war immer alles nur soweit moeglich, wie fuer ihn Glueck ueberhaupt moeglich war, ein relatives Glueck, so weit wie er Zufriedenheit und Wohlergehen zulassen konnte. Waehrend mein Boover das Leben in vollen Zuegen auskostet und mitnimmt, was immer er an Glueck und Spass ergattern kann, kein Sofa zu weich sein kann, kein Leckerli zu gross, und kein Abenteuer zu lustig, so war Kuki das Gegenteil. Wenn er ein weiches Sofa neben sich hatte, legte er sich auf den haertesten unbequemsten Fussboden in der verdrehtesten Position die einem auch nur ansatzweise einfallen kann. Wollte man dies aendern, begriff er es als Angriff und schnappte verzweifelt um sich. Ich hoer noch heut sein "Klack" wenn die Zaehne aufeinanderschlugen weil ich versuchte ihn zu streicheln. Sein Schnappen war nie weil er boese sei, es war ein Asudruck seines tiefen Unwohlseins mit der Welt und seines Pessimismus...so blieb er und fand nie ein Zuhause, irgendwann war er zu lange da um ihn nochmal umzupflanzen, und wurde Teil unserer Familie. Mehr Glueck als er hier mit uns hatte war fuer ihn nicht lebbar. Und als ich das foto eben fand, da bemerkte ich, dass es schon 2002 war als er zu mir kam. Er starb 2008. 6 Jahre war er hier! Das hat mich ueberrascht, so lange haben wir gemeinsam gelebt.

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