Montag, August 17, 2015

Gestern war ein absolut bloeder Tag,

erst musste ich mit Lucille zum Notarzt, ihr ging es schon seit Tagen nicht gut, aber es war unklar, ob es nun eine Gastroenteritis oder ein Fremdkoerper im Darm sein, kein klaerendes Ultraschall oder Roentgenbild. In einem Ultraschall vor wenigen Tagen hatte es einen Hinweis auf einen Fremdkoerper gegeben, aber es gab wegen der Entzuendung im Darm kein klares Bild. Freitagabend ging es ihr ploetzlich deutlich schlechter, die Angst, dass ein Fremdkoerper schuld sein koenne, wurde groesser. Doch am Samstag keine Aussicht auf einen Ultraschallspezialisten. Unsere Ultraschallerin 600 km entfernt bei einem familiaeren Notfall, sie riet, wir sollten einen Spezialisten finden, der Lucille untersuchen koenne.
Und es war Feiertag, und selbst in den grossen Hospitalen in Barcelona gab es bis Montag keinen guten Ultraschaller.
Dann fanden wir eine Klinik, deren Besitzer ein Ultraschallspezialist ist, und der auch Notdienst macht. Also mit Lucille hin, denn ein Fremdkoerper wuerde evtl eine NotOP erfordern, eine Gastroenteritis einfach eine Behandlung am Tropf mit den entsprechenden Medikamenten.

Ich glaub, in 10 Jahren Tierarztbesuchen hier hab ich noch nie eine so bloede Behandlung bei einem Tierarzt erlebt. Wenn wir in der Klinik die Leute so behandlen wuerden, wuerde es am naechsten Tag nie wieder Kunden geben....

Erst zickte er rum, er koenne sie nur schallen, wenn sie einen Parvo Test vorher machen wuerde. Voellig abwegig bei ihrem Krankheitsverlauf, ausserdem hat sie 4 Impfungen, es gibt keinen Parvofall in unserer Umgebung und weder Symptome noch Verlauf passten dazu. Nur, sie nicht zu schallen wuerde ihr Leben evtl. gefaehrden...Der Test war natuerlich negativ. Danach war er dann bereit sie zu schallen. Sie kam ja, weil ihr Uebergeben nicht in den Griff zu kriegen war. So uebergab sie sich auch als ich sie in den Raum trug. Nein, er koenne sie nicht ultraschallen, denn sie wuerde sich uebergeben. Wir sollen sie erstmal stabiliseren, und dann wiederkommen.
Aber wir bringen sie doch grade, WEIL sie sich nicht stabilisiert, und mit den Medikamenten nicht aufhoert sich zu übergeben, nicht ununterbrochen natuerlich, aber viel zu oft. Und das koennte durch einen Fremdkoerper im Darm ausgeloest werden. Wenn ich sie nicht darauf untersuche, dann behandele ich sie evtl nicht rechtzeitig oder richtig, und sie koennte sterben. Deshalb kommen wir viele km gefahren und sagen andere Termine ab, weil es sich eben um eine lebensbedrohliche Situation handeln koennte. Wir brauchen einen klaren Befund um richtig handeln zu koennen.
Nach vielem hin- und her hat er sie dann doch geschallt, sie hat sich beim Schallen auch nicht übergeben muessen, das passierte ihr eher wenn man sie getragen hat, und es war voellig problemlos sie zu schallen. Zum Glueck gab es keinen Fremdkoerper, es ist eine Gastroenteritis.
Fachlich, was seine Ultraschallkenntnisse betrifft, war der Mann gut, aber menschlich war das eine wirklich Katastrophe.
Wie man einen Menschen in Sorge um das Leben seines Tieres so hinhalten kann, und so wenig auf die Gefahren fuer das Tier eingeht, so wenig bereit ist, sich einzulassen, das ist mir voellig unbegreiflich. Es war einfach widerwaertig.
Lucille haengt jetzt am Tropf, es geht ihr heut schon ein wenig besser, sie wuerde gern was essen, aber behaelt es dann doch nciht bei sich. Sie darf auch nur ganz ganz wenig erstmal essen.
Aber immerhin muss sie sich nicht mehr so oft uebergeben.

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