Dienstag, Januar 21, 2014

Angekommen.

Spaet wurde es, als denn endlich die Setter aus dem Norden kamen. Das Paerchen was sie herbrachte hatte Schnee auf dem Weg, Hagel, und erst als sie Catalunya erreichten aenderte sich das Wetter. 23 war es denn etwas als sie hier waren, und so luden wir schnell die Hunde bei stuermischem Wind um und ich fuhr hoch in die Auffangtation, was nachts im dunklen Wald ohne Licht nicht immer Freude bereitet. Wenn man dann oben ist, ueber einem der sternenklare Himmel, der Mond scheint, leuchtende Katzenaugen die einen aus dem Dunkel heraus beobachten, dann bin ich versöhnt mit dem naechtlichen Ausflug, denn ehrlich gesagt, ich haette mich wohl nur selten aufgerafft nachts noch aus dem Haus nur um in den Wald zu fahren um die Sterne anzuschauen. Und immer begegnet einem ein Waldbewohner, heute war es ein Fuchs, selten ist es ein Dachs, und oft sind es die Wildschweine.

Lange kam nicht mehr so viel Verzweiflung zu uns, wie heute mit diesen Settern. Wenn man so vor sich hinlebt mit unseren Hunden, denen zwar allen so vieles fehlt, die aber zumindest in ihren Grundbeduerfnissen versorgt sind, und die in sich meist eine gewisse Ruhe haben, sie wissen, dass jeden Tag ihr Essen kommt, sie fuehlen sich sicher, und sie wissen sich geschützt, dann vergisst man manchmal den Ursprung, warum wir tun was wir tun. Und wie gross die Verzweiflung derer ist, die nur noch um´s Ueberleben kaempfen muessen, die kaum Essen bekommen, kein Wort, was ihnen Sicherheit gibt. So kamen sie heute allesamt an. Viel zu duenn, der einzigste Wunsch ist essen, essen, essen, und sie sind so tief verunsichert, sie haben gar keinen Boden unter den Fuessen, und sie sehnen sich mit solcher Verzweiflung nach Sicherheit. Es wird jetzt ein paar Tage dauern bis sie sich auf etwas anderes als das Essen konzentrieren können. Irgendwann werden die Rippen nicht mehr alle einzeln sichtbar sein, der Blick wird sich entspannen, und in ein paar Wochen wird man sie sogar laecheln sehen.

Der Tricolor ist ein netter Kerl, aber unsicher, er weiss nicht wo er ist und was das alles werden wird.
Der orange-belton von der Strasse ist ein witziger Kerl, unter der Verzweiflung ist sehr nahe der kleine Troll der nur Spass und Spiel sucht. Der andere orange -belton ist sehr ernst, tief in sich und schwer zu erreichen, er moechte in Ruhe gelassen werden und hat zugemacht, mal sehen wie er sich entwickeln wird. Die kleine Setterine wird eine lustige Motte werden, wenn sie denn irgendwann genug gegessen hat.
Mama macht sich nur Sorgen wie sie den Bauch voll kriegt. Die Babies sind klein und schlecht gepflegt, nicht duenn, aber struppig und ungeordnet, sie hatte keine Ruhe sie gut zu pflegen, obwohl sie sich schon um sie kümmert. Hoffentlich geht es gut mit den 4en. Sie haben ein kleines Zimmer im Haus fuer sich bekommen damit es nicht so kalt ist.

Sie alle, selbst die Babies, bringen so viel Traurigkeit mit sich.
Wir werden uns jetzt die kommenden Tage darum kümmern in ihren Gesichter wieder Freude leuchten zu lassen. Meist geht das ganz einfach, sie sind so wundervoll, sie brauchen so wenig. 3 nette Worte am Tag, einmal in den Arm nehmen, und viel Essen, und schon lassen sie wieder Hoffnung wachsen, und beginnen auf´s Neue ihre Zuwendung einem Menschen zu geben und zu glauben, dass jetzt endlich alles gut werden wird. Hoffentlich enttaeuschen wir sie nicht.



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