Oh happy day!!!



..dachte ich als ich vorhin aus dem parkhaus nach hause lief...im arm einen klaeffenden welpen, ueber die schulter eine tasche mit einem hormongestoerten frettchen, und in der andern hand einen kleinen kaefig mit einem gruenen papagei mit gipsbein der wie am spiess schrie (was DAS bedeutet, koennen nur papageienkenner nachfuehlen!!)
Die menschen in unserer gegend gehen um diese uhrzeit grad alle in feinen jaeckchen und stoeckelschuhen in die disco. Und finden solche auftritte hochunterhaltsam und interessant.
Was ich nicht ganz teilen kann.
Endlich zuhause angelangt, begann der gruene papagei in panik aus leibeskraeften zu schreien. Ich manoevrierte erstmal den welpen in ein leerstehendes zimmer zu 2 andern, gleichgrossen und gleichalten welpen, in der naiven hoffnung, dass sie sich alle freuen wuerden gemeinsam zu spielen.
Unten, mehrere stockwerke tiefer, konnte ich das nervenzerreissende gebelle des neuen bewohners hoeren, wir er wuetend an der tuer kratzte und die stimmlage immer hysterischer wurde.
Leider leben zwischen mir und dieser kreischenden stimme noch eine 80 jaehrige oma (es klingt gemein wenn ich hier sage ich hoffe, dass sie schwerhoerig ist, aber so ist eben leider die wahrheit) ein pensionierter professor, seine freundin, seine tochter, sein hardrock-sohn sowie 2 norwegische studenten und eine boesartige mittelalte lehrerin. Und es war schon 1 uhr nachts.....
Waehrend ich verzweifelt dem wuetenden klaeffen oben lauschte, versuchte ich den armen papageien mit obst und wasser zu versorgen, und gleich auch noch dem hormongestoerten frettchen etwas zu essen zu geben, der papagei begann immer lauter zu schreien, ich versuchte schnell eine decke ueber seinen kaefig zu werfen, als auch das nichts hilf, schaltete ich das licht aus, in der hoffnung, dies wuerde ihn beruhigen oder wenn schon nicht beruhigen, so doch zum schweigen bringen.
Tat es auch, aber inzwischen hatte sich das frettchen so aufgeregt, dass es an mir hochsprang und sich in meinem knie verbiss. Ich fand , mit dem aufgeregten frettchen im knie festgebissen, nicht mehr den lichtschalter, trat verzweifelt in die schuessel mit dem frettchenfutter, bis ich endlich licht fand und das frettchen aus meinem knie entfernen konnte.
Ernste Anmerkungen:
Frettchen, Fehen, also weibliche Frettchen, kriegen, wenn sie "laeufig" werden und keinen maennlichen Partner finden, schwere Hormonstoerungen, die letztendlich nicht nur zu Fellverlust, sondern auch zu Anaemie die toedlich enden kann, fuehren.
Sie brauchen dann dringend eine Hormonspritze und spaeter, wenn es ihnen besser geht, sollten sie operiert werden. Unser Frettchen wurde so ausgesetzt und heute kamen wir von der Behandlung beim Tierarzt.
Der Papagei, ein Cotorra, wie sie hier heissen, sind in Barcelona Stadtbewohner und Wildvoegel. Sie leben in all unsern Parks und auf allen grossen Strassen, und wohnen in den Palmen unter der Krone der Blaetter, wo sie sich regelrechte Siedlungen anlegen. Sie sind laut, fit, Ueberlebenskuenstler, und teilen sich den staedtischen Lebensraum mit den Tauben. Unsere Cotorra wurde von der Perrera gefunden, und hat wegen eines gebrochenen Beines nun einen Gips. In 14 Tagen kommt der ab, und wir hoffen, dass alles gut geht und sie dann wieder in ihre Welt zurueck kann. Die Cotorras haben sich uebrigens mal durch Zufall, ich glaub weil sie ausbrachen, in den Strassen der Stadt angesiedelt...